Katarakt, hereditäre Cataract (HC)

Der Vererbungsgang der Katarakt, die auch "HC" wie "hereditäre Cataract" genannt wird, ist beim Hund in den meisten Fällen rezessiv. Die vererbte Form tritt meist beidseitig auf und schreitet fort. In den überwiegenden Fällen kommt es im jugendlichen Alter (unter 6 Jahren) zur Ausprägung der Linsentrübung. Die Form des erblich bedingten grauen Stars tritt bei vielen Hunderassen auf, wobei es durchaus rassespezifische Unterschiede in der Ausprägung des grauen Stars gibt (z. B. Cocker, Retriever, Schnauzer, West Highland White Terrier, Pudel). Natürlich können auch Mischlingshunde an dem erblichen grauen Star erkranken, wenn sie aus einer Anpaarung von zwei Rassehunden mit grauem Star stammen.

Sekundäre (konsekutive) Katarakt

Der Begriff "sekundäre Katarakt" bezeichnet die Linsentrübung als Folge einer weiteren vorausgegangenen Erkrankung im Auge. Ursächlich kommen eine Reihe von primären Augenerkrankungen in Frage: Starkes Trauma, z. B. durch einen Unfall oder eine Verletzung, Degeneration der Netzhaut (z. B. progressive Retinaatrophie, Netzhautentzündung, Netzhautablösung), Entzündungen der Regenbogenhaut (Uveitis), eine Loslösung der Linse aus ihrer Fixation (Linsenluxation) oder ein chronisch erhöhter Augeninnendruck (Glaukom oder grüner Star).

Stoffwechselbedingte (metabolische) Katarakt

Bei etwa 60 % aller an einem Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) erkrankten Hunde kommt es auch zu einer beidseitigen Linsentrübung, welche meist innerhalb kürzester Zeit (2 Wochen) auftritt und schnell fortschreitet. Der erhöhte Zuckergehalt im Kammerwasser lässt auch die Zuckerkonzentration in der Linse ansteigen, dadurch kommt es zu einer vermehrten Wasseraufnahme ins Linseninnere, und durch die resultierende Aufquellung verliert die Linse ihre Transparenz.

Was sind die Anzeichen des grauen Stars?

Das wichtigste Symptom, nämlich der Sehverlust, fällt dem Besitzer oft erst auf, wenn beide Augen gleichermaßen fortgeschritten betroffen sind. Dies kann in einer Zeitspanne von 1-2 Wochen, einigen Monaten oder sogar Jahren auftreten. Bei einer einseitig bestehenden, vollständigen Katarakt können die Hunde den Sehverlust recht gut mit dem Partnerauge kompensieren.
Zunächst verfärbt sich die Linse bläulich-weiß; im Endstadium ist sie schneeweiß. Der Besitzer erkennt eine Seheinschränkung in vielen Fällen erst, wenn er sich mit dem Tier in fremder Umgebung aufhält. In vertrauter, häuslicher Umgebung stößt selbst ein vollständig erblindeter Hund in zahlreichen Fällen nirgends an.
In der Regel ist der graue Star für das betroffene Tier nicht schmerzhaft. Die Folgeerscheinungen wie z. B. die Uveitis (Irisentzündung) mit der Linsenluxation und dem sich anschließenden Glaukom (grüner Star) und dem daraus resultierenden erhöhten Augeninnendruck führen zu starken Schmerzen für das Tier, so dass jede Form des grauen Stars genau untersucht werden sollte, um festzustellen, ob eine Therapie notwendig ist. Zur genauen Identifizierung eines grauen Stars muss sich die Pupille in vollständiger Weitstellung befinden, was durch geeignete Augentropfen vom Untersucher erreicht wird. Mit Hilfe einer Spaltlampe lassen sich von vorne nach hinten alle Ebenen und Bereiche der Linse in vergrößerter Form darstellen. Damit kann eine exakte Lokalisation der Trübung erfolgen. Bei der Untersuchung sollte stets eine Messung des Augeninnendruckes erfolgen.

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Es gibt unterschiedliche Formen des Katarakt:

1. Primärer Katarakt (erblich)

2. Konsekutiver (= Folge-) Katarakt

a)
als Folge anderer erblicher Augenkrankheiten
(Progressive Retinaatrophie, Collie Eye Anomaly, Linsenluxation, …)

b) als Folge anderer Krankheiten im Körper
(Diabetes mellitus, Hypokalzämie,
Hypoparathyreoidismus, …)

3. Falscher Katarakt
Reste embryonaler Strukturen, Entzündungsprodukte
haften an der Linsenkapsel.

Erblicher Katarakt

Symptome:
Trübung der Linse

Rassedisposition: alle Rassen, Mischlinge

Erbgang:
unbekannt

Behandlung: keine erfolgversprechende Methode bekannt;
keinesfalls abwarten! Operation (Entfernung der Linse)

Prophylaxe: Zuchtausschluss

DNA-Test: Ja


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