Syringomyelie (Syrinx)

Die SYRINGOMYELIE ist eine chronisch fortschreitende Hohlraumbildung und Wucherung des Stützgewebes im Rückenmark. Sie gilt als primär angeboren mit schlechter Prognose.

Syrinx - Was ist das?

Die Syringomyelie ist eine Rückenmarkserkrankung, bei der sich innerhalb des Nervengewebes, vor allem im Rückenmark des Hals- und Brustbereiches, mit Flüssigkeit gefüllte Zysten (Syring) bilden.
Die Bezeichnung Syringomyelie leitet sich aus dem Griechischen ab: Syrinx - flötenartige Form der Zyste und Myelon - das Rückenmark.
In diesen Zysten sind keine funktionsfähigen Nervenzellen und Nervenbahnen mehr vorhanden, so dass es langfristig zu Ausfallerscheinungen kommt.
Der Schweregrad der Erkrankung, insbesondere auch das Fortschreiten der Krankheitszeichen, sind individuell und sehr unterschiedlich ausgeprägt.
Dabei bestimmt nicht die Größe, sondern die Lage der Syring im Rückenmark über den Schweregrad von Beschwerden.

Diagnostik
Eine Syringomyelie kann nur durch Kernspin-Tomographie-Aufnahmen diagnostiziert werden!
Die Diagnosestellung erfolgt mit Hilfe der Magnetresonanztomographie (MRT). In den MRT-Aufnahmen des Spinalkanals und der angrenzenden Gehirnteile kann man die Höhle und ihre Ausdehnung direkt darstellen. Liegt der Syringomyelie ein Tumor zugrunde, so kann man diesen mit Kontrastmittel in der MRT sehr sicher identifizieren.

Typische Krankheitszeichen
Die Syringomyelie hat viele verschiedene Krankheitszeichen, die je nach Lage der Syring unterschiedlich sind.
Die ersten Symptome sind meistens nachlassende Kraft, Gefühlsstörungen, Taubheit und Schmerzen.
Beobachtete Symptome, die häufig auftreten sind:
Scharfer, brennender Schmerz und Druckgefühl in den Körperteilen unter- und oberhalb der Syring,
Verlust des Temperaturgefühls auf Teilen der Haut,
Störungen der Tiefensensibilität/Lagesinn (man weiß nicht, wo Arme oder Beine sind), Kribbeln in den Gliedmaßen, Krämpfe, Muskelspasmen, Lähmungserscheinungen, unruhige Beine, Taubheitsgefühl, Kopfschmerzen, Gangunsicherheit, Schwindel, Kraftlosigkeit, Schlaflosigkeit, Ermüdungs- und Erschöpfungszustände, Koordinationsprobleme,
Sehstörung, Hörstörung, Sprachstörung, Schluckstörung,
Inkontinenz von Blase und Darm, Blasen- und Darmlähmung, Impotenz.
Das Auftreten und die Stärke der Symptome sind sehr unterschiedlich. Es gibt wider Erwarten auch keine direkte Beziehung zwischen den Symptomen und der Größe der Syring.
Da diese Symptome auch bei anderen Krankheiten wie z. B. Multipler Sklerose auftreten, ist die Diagnose von Syringomyelie nicht immer einfach. Eine eindeutige Diagnose kann man nur durch eine Kernspin- bzw. Magnetresonanztomographie stellen. Auf den Bildern ist die Syring auch ohne Verwendung von Kontrastmitteln zu sehen.

Syringomyelieschmerzen
Schmerzen, die durch eine Syringomyelie verursacht werden, sind nicht wie normale Schmerzen zu behandeln und zu ertragen.
Syringomyelieschmerzen entstehen durch die Störungen, welche die Syring im Rückenmark verursachen kann. Dadurch kommt es durch Fehlübermittlungen zu Schmerzen, die keinen nachvollziehbaren Auslöser haben. Diese Schmerzen sind auch von der Intensität nicht mit normalen Schmerzen zu vergleichen, da es Nervenschmerzen sind. Vergleichbar sind diese Art von Schmerzen mit Phantom-Schmerzen und genauso schwer sind sie auch zu behandeln.
Versuche, diese Schmerzen mit herkömmlichen Schmerzmitteln zu behandeln, sind fast aussichtslos. Teilweise wird auch versucht, mit Antiepileptika und Antidepressiva zu behandeln; außer unangenehmen Nebenwirkungen bringt auch das nur sehr selten langfristige Erfolge, ganz im Gegenteil, meist wirkt sich diese Behandlung auch negativ auf die Syring aus.
Auch Akupunkturschmerzbehandlungen können nicht mehr greifen, da die Leitungsbahnen im Rückenmark gestört sind und nicht mehr zur Übermittlung der Akupunkturstimulation führen können.

Wie ist die Prognose?
Eine OP führt nicht zu einer Heilung, sondern kann nur der Versuch sein, ein Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern. Eingetretene Schäden sind nicht zu beheben, Selbst eine erfolgreiche OP kann die Krankheit weiter verschlechtern. Außerdem ist das OP-Risiko nicht außer Acht zu lassen.

Quelle



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