Hyperthyreose (Schilddrüsenüberfunktion)

Die Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) ist eine hormonell bedingte Erkrankung der Schilddrüse, die bei Katzen ab dem achten Lebensjahr relativ häufig, bei Hunden seltener auftritt. Durch die vermehrte Ausschüttung des Schilddrüsenhormons wird der Organismus der Tiere dauerhaft in einem anstrengenden Anspannungszustand gehalten.

Vorkommen

Die Hyperthyreose kommt rasseübergreifend bei einer zunehmenden Anzahl von Katzen vor. Forschungen lassen vermuten, dass nicht artgerechte Fütterung die Entstehung der Schilddrüsenüberfunktion begünstigt. Bei Hunden ist die Erkrankung selten und dann meist rassebezogen zu beobachten. Einen Ansteckungswert hat die Hyperphyreose nicht.

Ursachen

Die Ursachen für die übermäßige Ausschüttung der Schilddrüsenhormone in den gesamten Körper sind unbekannt. Neuere Forschungen legen nahe, dass bei den Katzen vor allem autonome Adenome für die Überproduktion des Schilddrüsenhormons verantwortlich sind. Diese geschwulstartigen Knoten sorgen für eine ungesteuerte Hormonproduktion. Bei Hunden wird zu 95% ein Karzinom im Bereich der Schilddrüse festgestellt.

Symptomatik

Katzen, die von der Überfunktion der Schilddrüse betroffen sind, zeigen ein unruhiges bis nervöses Verhalten, magern zunehmend ab und verlieren unregelmäßig Fell. Insgesamt wirken die Tiere ungepflegt, schlecht ernährt und ruhelos. Dazu kommt eine ständige Fresslust und der Drang zur Wasseraufnahme, begleitet von häufigem Urinieren. Oftmals sind die Nieren geschädigt, was zu weiteren Komplikationen führen kann.
Hunde sind weitaus seltener betroffen, zeigen jedoch ähnliche Symptome wie die Katze.

Diagnose

Die Diagnose der Hyperthyreose kann letztlich erst sicher durch die labortechnische Untersuchung einer Blutprobe gestellt werden. Auch wenn die äußeren Symptome oftmals recht klar sind, bietet erst ein großes Blutbild die Sicherheit, dass zuviel Schilddrüsenhormon ausgeschüttet wird. Im Labortest wird das Hormon Thyroxin, speziell Totales T4 (auch freies T4) als Indikator für eine Hyperthyreose herangezogen. Als weitere Diagnoseverfahren kommen eine Schilddrüsenpalpation als Tastuntersuchung oder die Szintigraphie als röntgenähnliches bildgebendes Verfahren in Frage.

Therapie und Prognose

Die Behandlung der Schilddrüsenüberfunktion bei Katzen und bei Hunden ist vor allem auf die Verringerung der Produktion des Schilddrüsenhormons ausgerichtet. Dazu kann eine Therapie mit Tabletten erfolgen. Sollten sich hier Nebenwirkungen auf die Funktion der Nieren zeigen, müssen andere Therapiewege beschritten werden.
In Frage kommt dann die Radiojod-Therapie, die jedoch nur in wenigen Tierkliniken angeboten wird.
Sollten die Tiere die Aufnahme der Tabletten verweigern, kann der Wirkstoff auch in einer Salbe verarbeitet werden, die dann ausgiebig in die innere Ohrmuschel einmassiert werden muss. Die Heilungschancen sind sehr unterschiedlich. Meist verbessert sich der Zustand der Tiere schon während der Therapie. Allerdings muss von einer Dauerbehandlung (außer bei der teuren Radiojod-Therapie) ausgegangen werden.
Im Einzelfall macht sich auch eine Thyreoidektomie erforderlich. Hierbei wird operativ die gesamte Schilddrüse entfernt.

Ergänzungen

Hunde und Katzen ohne Symptome sollten nicht behandelt werden, da die Nebenwirkungen der Medikamente auf die Nierenfunktion oftmals belastender sind als die Störungen durch eine unauffällig verlaufende Schilddrüsenüberfunktion.

Quelle


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