Cherry Eye

Erkrankung der Nickhaut

Die Tiere besitzen im Gegensatz zum Menschen eine Nickhaut (drittes Augenlid), deren freier Rand im inneren Lidwinkel sichtbar ist. An der Basis der Nickhaut befindet sich eine Drüse, welche tief im unteren Bindehautsack liegt. In der Nickhaut ist ein T-förmiges Knorpelstück als Stütze eingelagert.

Die häufigsten Erkrankungen der Nickhaut sind:
Cherry Eye (Vorfall der Nickhautdrüse),
Eversion der Nickhaut.

Cherry Eye (Vorfall der Nickhautdrüse)

Die Drüse der Nickhaut (drittes Augenlid) sitzt normalerweise tief an der Basis der Nickhaut und ist nicht sichtbar.
Gelegentlich kann es (v. a. bei jungen Hunden) zum Vorfall dieser Drüse kommen. Aufgrund der vorgefallenen entzündlich-geröteten rundlichen Drüse spricht man vom „cherry eye“ (Kirschenauge).


Cherry Eye

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Vorfall der Nickhautdrüse (cherry eye)

Folgen
Die Nickhautdrüse produziert bei den Tieren 30 – 60 % der Tränenflüssigkeit. Die Tränensekretion kann nachlassen, wenn die Nickhautdrüse chronisch vorgefallen bleibt.

Therapie
Chirurgische Reposition der vorgefallenen Drüse – hierbei wird die Drüse wieder in ihrer normalen Position verankert und ihre Funktionalität bleibt somit erhalten. Keinesfalls sollte die vorgefallene Nickhautdrüse oder die Nickhaut operativ entfernt werden!
Eine Entfernung der vorgefallenen Nickhautdrüse oder der Nickhaut kann zu einem Mangel an Tränenflüssigkeit führen, welcher für die Keratokonjunktivitis sicca (trockenes Auge) verantwortlich ist.

Eversion der Nickhaut aufgrund einer Knorpelverkrümmung

Eine Verkrümmung des Knorpels in der Nickhaut führt zum Umstülpen (Eversion) der Nickhaut.


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Eversion der Nickhaut


Folgen
Aufgrund der Exposition der Bindehaut der Nickhaut kommt es zur Rötung und Entzündung dieser; ansonsten ist keine weitere Schädigung zu erwarten.

Therapie
Der gekrümmte Teil des Knorpels wird chirurgisch entfernt, so dass die Nickhaut wieder in ihrer normalen Position anliegt; gute Abheilung.

Quelle


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