Ballenhyperkeratose

Unter Ballenhyperkeratose versteht man eine krankhafte Verdickung der Ballen, bedingt durch eine übermäßige Ballenhornproduktion. Verschiedene Ursachen können dazu führen. Wir unterscheiden angeborene und erworbene Hyperkeratosen.

Angeborene Ballenhyperkeratosen

Die bekannteste angeborene Ballenhyperkeratose ist die familiäre Form der Ballenhyperkeratose beim Irish Terrier und bei der Bordeauxdogge. Einzelfälle sind auch beim Kerry Blue Terrier, Golden Retriever und Labrador Retriever bekannt. Studien beim Irish Terrier lassen auf einen autosomal rezessiven Erbgang schließen. Beim autosomal rezessiven Erbgang liegt das defekte Gen auf einem nicht geschlechtsbestimmenden (d. h. autosomalen) Chromosom von Mutter und Vater. Bei einem rezessiven Erbgang muss das Chromosom mit dem Gendefekt doppelt angelegt sein, damit die Krankheit zum Ausbruch kommt. Meist sind beide Elternteile gesund, da sie das Chromosom mit dem Gendefekt nur einmal tragen. Nur wenn beide Elterntiere das Chromosom mit dem Gendefekt an einen Nachkommen weitergeben, kommt es beim Nachkommen zur Erkrankung. Eine autosomal-rezessive Erkrankung kann also mehrere Generationen überspringen. Betroffene Hunde zeigen bereits im Alter von wenigen Monaten bis spätestens einem halben Jahr eine starke Verdickung des Ballenhorns an allen vier Pfoten. Teilweise können auch Hauthörner am Ballenübergang auftreten. Dieses anormale und verdickte Horn neigt zu Rissen und Sprüngen, welche sich in der Folge gerne infizieren und zu Lahmheiten führen können. Die Therapie ist symptomatisch: Tägliche Pfotenbäder mit einer speziellen Lösung schaffen relativ schnelle Abhilfe, müssen aber lebenslang angewendet werden.

Quelle


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